Um die Situation im Baustellenbereich am Mendelssohnplatz für zu Fuß Gehende sowie für Radfahrende zu entschärfen und erträglicher zu machen, werden dynamische Umleitungsschilder für Radfahrer zur Umfahrung der Kriegsstraße eingesetzt. 

Radfahrer, die aus der Rüppurrer Straße beziehungsweise der Fritz-Erler-Straße kommen, über die Displays in Echtzeit über das Verkehrsaufkommen an den Gehwegen und Straßenquerungen rund um den Baustellenbereich informiert. Sie können so besser entscheiden, ob sie die empfohlene Umleitungsroute nutzen oder absteigen und ihr Rad durch die Baustelle schieben.

Per Farbanzeige informieren die dynamischen Verkehrsschilder über die Verkehrsbelastung im Baustellenbereich:

  • Ist wenig los und entsprechend viel Platz, werden langsame weiße Pfeile angezeigt, die eine Durchgängigkeit mit geringfügigem Konfliktpotenzial abbilden.
  • Blinkt der Baustellenbereich gelb, muss der Radfahrer mit Konflikten rechnen, das Folgen der Umleitungsbeschilderung wird empfohlen.
  • In Spitzenzeiten, wie beispielsweise zu Schulbeginn oder in Hauptverkehrszeiten mit hohem Verkehrsaufkommen, zeigt das dynamische Verkehrsschild einen rot blinkenden Bereich an. In diesem Fall haben Radfahrer keinen Platz mehr auf den Querungen; eine Umfahrung ist dringend geboten.
John Christ

Testfahrten mit dem Rad haben gezeigt, dass durch die Nutzung der Umleitungsrouten zeitlich kein Nachteil im Vergleich zum Weg durch die Baustelle entsteht. Vom Realexperiment erhoffen wir und die Stadt eine höhere Akzeptanz der Umleitungsrouten. Mit Verkehrsbeobachtungen und Befragungen wird in der nächsten Zeit die Wirkung des neuartigen Ansatzes der Radverkehrsführung untersuchen. Auch interaktive Poster, die schon bei anderen Realexperimenten eingesetzt wurden, werden mit gezielten Fragestellungen installiert.

Das Realexperiment soll auf der einen Seite den aktuellen, durch die Baustelle bedingten Gegebenheiten die Belange der Fußgänger bestmöglich berücksichtigen. Zum Anderen soll es Radfahrern dienlich sein, damit auch sie sich bestmöglich in der Baustellensituation bewegen können und der Anspruch einer fahrradfreundlichen Stadt aufrechterhalten werden kann.

Im Zuge der Bauarbeiten rund um den Mendelssohnplatz steht den Fußgängern auf Gehwegen und Querungen weniger Platz zu Verfügung. Die Baufelder der Karlsruher Schieneninfrastrukturgesellschaft (KASIG) haben zwischen dem Karlstor im Westen und der Ostend- bzw. Henriette-Obermüller-Straße im Osten große Verkehrsflächen in Beschlag genommen. Querungsbeziehungen mussten im Rahmen der Baustelle entfallen, was zu Verlagerungen von Fußgängerströmen auf die gegenüberliegende Straßenseite führt. Gleichzeitig ist auch für den Radverkehr eine wichtige Nord-Süd-Verbindungsachse unterbrochen. Beobachtungen haben gezeigt, dass die Gehwegbereiche zusätzlich von vielen Radfahrern genutzt werden, was insbesondere in den Hauptverkehrszeiten zu Konflikten zwischen Fußgängern und Radfahrern führt.


Beiträge zum Thema


2 Kommentare zu „Realexperiment Baustelle Mendelssohnplatz

  • Oktober 30, 2018 um 8:51 am
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    29/10/2018 mkt
    Hallo,

    das besondere Verkehrszeichen ist ausreichend auffalend konzipiert und platziert. Als Verkehrsteilnehmer wird es rechtzeitig wahrgenommen. Allerdings stellt sich doch die Frage, was die einzelnen „Bilder“ zu bedeuten haben. Für den durchschnittlichen Verkehrsteilnehmer, welcher spontan hier vorbei fährt und nicht zufällig vorher die Erklärung hier auf der Internetsiete gelesehen hat, erschließt sich die Bedeutung der bewegten Pfeilsymboliken nicht. Einzig die statischen Hinweise bwzüglich der grundsätzlichen Umleitungsempfehlungen sind intuitiv erfassbar.

    Weiter stellt sich die Frage, in welcher Form ein möglicher Erfolg des Zeichens erfasst werden kann. Dies wäre sicher nur mittels Verkehrsbeobachtung und Verkehrszählung möglich…

  • November 5, 2018 um 1:43 pm
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    05/11/2018 Vanessa S.
    Die Schilder sind im Berufsverkehr mit zusätzlichen Fußgängern auf dem Bürgerstig recht schwer zu lesen, zu unübersichtlich und zu spät aufgestellt – man hat kaum Zeit, noch die Fahrbahn zu wechseln. Zudem fehlen Infos zum endenden Radweg und zur richtigen Verkehrsführung, denn die meisten Radler fahren weiterhin auf dem schwarz übermalten Radweg weiter und dann illegal über den Gehweg/Fußgängerüberweg – absteigen und schieben habe ich dort noch nicht gesehen, zumal man ja auch auf der Fahrbahn mit dem Autoverkehr fahren darf, sofern die Autofahrer einen lassen.
    Aus Richtung Schloß ist die Baustelle zudem ständig anders zu fahren, mal gibt es einen Radweg, mal nicht, Beschilderung fehlt hier auch.

    Ich fahre mittlerweile generell einen großen Bogen um den Mendelssohnplatz, weil es mir in beide Richtungen zu gefährlich und zu wuselig ist – teils wird man von anderen Radfahrern geschnitten, teils von Autofahrern aggressiv angehupt.

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