Am Freitag wurde vor 1200 Gästen der 12. Deutsche Nachhaltigkeitspreis 2020 in Düsseldorf verliehen. In Zusammenarbeit mit der Bundesregierung wurden dabei Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung prämiert. Die Auszeichnung gilt als die größte ihrer Art in Europa. Eine besondere Würdigung ist es daher, bereits zu den Top 3 zu zählen.
Nachdem das Reallabor GO Karlsruhe der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft im September dieses Jahres bereits mit dem Deutschen Ingenieurpreis Straße und Verkehr in der Kategorie „Verkehr im Dialog“ ausgezeichnet wurde, erhielt das Team um Projektleiter Prof. Dr. Christoph Hupfer am vergangenen Freitagabend für seinen Beitrag zur Förderung des Fußverkehrs auch die begehrte Auszeichnung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in der Kategorie Forschung. Ebenfalls nominiert waren die Projekte „AutoNV_OPR“ (autonomer öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum) sowie „Elevate – vorher wissen, ob der Aufzug geht“. Als Sieger beim Online-Voting, das in Kooperation mit dem Wissenschaftsmagazin „nano“ (ZDF/3sat) durchgeführt wurde, konnte sich das Projekt Elevate durchsetzen. Für den Wettbewerb wurden anwendungsorientierte Projekte gesucht, die Lösungswege für die urbane Mobilität von morgen aufzeigen.
In der Begründung der Jury zur Nominierung heißt es: „Das Reallabor GO Karlsruhe setzt praktikable und kostengünstige Maßnahmen zur Verbesserung des Fußgängerverkehrs ein, die in einem dynamischen Beteiligungsprozess entwickelt werden. Hierbei fasst das Projekt nicht nur einzelne Wohnquartiere in den Blick, sondern legt besonderen Wert auf Skalierbarkeit für das gesamte Stadtgebiet. Durch die Realexperimente können die Maßnahmen zunächst auf Herz und Nieren getestet werden, bevor eine große und möglicherweise kostenintensive Umstrukturierung erfolgt.“
Der Preis, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) auslobt, würdigte bereits zum 8. Mal herausragende nachhaltigkeitsbezogene Forschungsleistungen. Im Fokus des Wettbewerbs stehen praktische Ideen und Forschungsansätze, deren Ergebnisse die Anwender tatsächlich erreichen und die so zum nachhaltigen Wandel beitragen.
„Gemeinsam mit unseren Partnern freuen wir uns außerordentlich über diese Auszeichnung, die wir als interdisziplinäres Team im Bereich der Mobilität an der Hochschule Karlsruhe erreichen konnten“, sagt Prof. Dr. Christoph Hupfer, Studiendekan des Bachelorstudiengangs Verkehrssystemmanagement. „Wir müssen mehr für den Stadtverkehr tun. Ein Reallabor bietet einen innovativen Ansatz, der alle Beteiligten in ihren Bedürfnissen mitnimmt und Leben, Mobilität und Stadt miteinander in Einklang bringt.“